„Teams“ existieren an der IGS Herder auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Zusammenhängen (z. B. Jahrgangsteams, Schulleitungsteam, Schulsprecherteam, Schülerteams). Die Hauptansprechpartner_innen für Schüler_innen und Eltern ist das jeweilige Lehrer*innenjahrgangsteam

Bei den Teamzusammensetzungen ist es uns wichtig, dass Lehrer_innen aller Schulformen mit möglichst vielen unterschiedlichen Fächern in einem Team zusammen arbeiten. Das Lehrer_innenteam begleitet die Schüler_innen ihres Jahrganges von der 5 bis zur 10 Klasse. Zusammen mit der „Jugendhilfe in der Schule“ möchten wir eine Atmosphäre schaffen, in der sich gute Beziehungen und soziale Bindungen entwickeln können.
Jeder Jahrgangsflur hat einen eigenen Teamraum, welcher das „Lehrer_innenzimmer“ für das jeweilige Lehrer_innenteam darstellt.
Besonders in den jüngeren Jahrgängen versuchen wir den meisten Fachunterricht eines Jahrgangs von den Lehrer_innen des Jahrgangsteams abzudecken. Dadurch kennt bald jede/r Lehrer_in eines Jahrgangsteams jede/n Schüler_in des Jahrgangs.

Ein wichtiger Bestandteil unseres Schulkonzepts ist der Projektunterricht.
Projektunterricht bedeutet für uns, dass wir lebensweltorientiert und situationsbezogen auf die Bedürfnisse der Schüler_innen eingehen. Wir möchten deshalb Unterrichtssituationen entwerfen, die den Schüler_innen die Möglichkeit geben, sich interdisziplinär, praktisch orientiert und selbstständig forschend den Lerngegenständen zu nähern.
Wir versuchen dabei, die Lerninhalte so aufzubereiten, dass sie für die Lernenden interessant sind und ihnen die Bedeutung für ihre aktuelle Lebenssituation bewusst wird. Als KulturSchule schätzen wir besonders, dass ästhetischen Zugängen im Projektunterricht ein großer Raum eingeräumt werden kann.
Projektunterricht funktioniert nur interdisziplinär. Durch die Lehrerteamstruktur an der IGS Herder haben wir gute Vorraussetzungen, Fächergrenzen zu überschreiten und dadurch komplexe Lebenszusammenhänge in den Vordergrund zu stellen.
An der IGS Herder zeigt sich der Projektunterricht in vielfältigen Ausprägungen:

– in den 4 Zeitzonen im Jahr
– im Praxistag im Jahrgang 9/10
Wir sind auf dem Weg!
In Jahrgang 5 und 6 laufen Versuche, den Projektunterricht noch intensiver in der IGS Herder zu entfalten. Dazu hat sich eine AG Projektunterricht gegründet, die dieses Entwicklungsvorhaben voran bringen soll.

Im neunten und zehnten Schuljahr haben die Jugendlichen unserer Schule die Möglichkeit, sich jahrgangsübergreifend dienstags für zwei Blöcke in den so genannten Praxistag einzuwählen. Dieser ist vielfältig aufgestellt, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. So gibt es beispielsweise Angebote aus den Bereichen Darstellendes Spiel, Werken, Video-Film, Musik, Kunst, Geschichte und Politik.
Fest verankert und nicht mehr wegzudenken im Programm des Praxistags ist die „Werbeagentur“, die auf kreative Weise das optische Bild der Schule – beispielsweise Webseite und Veranstaltungsflyer- mit prägt und das „Dokumentation Film und Foto“ – Angebot.
Die Unterrichtenden des Praxistags arbeiten häufig mit interessanten Kooperationspartnern der Schule zusammen, wie beispielsweise dem English Theatre, dem Mousonturm und der Bildungsstätte Anne Frank. Auch die aktuelle Schulkünstlerin der Schule ist bei diesem spannenden Angebot der Schule involviert.
Die Jugendlichen arbeiten im Praxistag häufig projektartig und auch an außerschulischen Orten.
Neben diesen vielfältigen Angeboten, die in der Schule laufen, können die Schüler_innen auch außerschulisch Erfahrungen sammeln: nämlich im „sozialen Tag“ oder im „Betriebstag“.
Der soziale Tag findet in enger Kooperation mit entsprechenden Einrichtungen, z.B. Altenheimen statt. Dort lernen die Jugendlichen die Arbeit in den Einrichtungen kennen, helfen mit und darüber hinaus gibt es Workshops in der Schule mit Fachleuten z.B. zu Themen wie Demenz.
Im Betriebstag absolvieren die Schüler_innen Praktika in Betrieben über ein ganzes Schuljahr hinweg. Besonders für Jugendliche, die nach der 9 oder 10 die Schule verlassen wollen, um eine Lehre zu machen, ist dieses Angebot sinnvoll, da man Erfahrungen sammeln kann in der Berufswelt und im Idealfall darüber sogar Kontakte für die spätere Berufswahl finden kann. Aber auch Schüler_innen, die sicher eine weiterführende Schule besuchen werden, schätzen die Möglichkeit, die Schule einmal in der Woche verlassen zu können, um Einblicke in die Arbeitswelt erlangen zu können.
Die Angebote des Praxistags:
Werbeagentur
Holzwerkstatt
sozialer Tag
Betriebstag
Theater
Film & Dokumentation
Schulkünstlerprojekt
English Theatre
Frankfurt – eine multikulturelle Stadt
Jazz & Improvisation

Wir nutzen in vielen Jahrgängen der IGS Herder ein „Logbuch“ als Instrument der Organisation, Strukturierung und Reflexion der Lernprozesse. Das Logbuch verzeichnet tägliche Ereignisse der Lernprozesse. In der Lernzeit hat es eine besonders hohe Bedeutung, denn es hilft, selbstständige Lernen zu strukturieren.
Es ist nicht zur Veröffentlichung gedacht, enthält aber alle wichtigen Informationen für die Erziehungsberechtigten, die an jedem Wochenende ihre Unterschrift unter die vergangene Woche setzen sollen.
Der Begriff „Logbuch“ ist angelehnt an das Logbuch in der Seefahrt, wo die Logbuchführung eine übliche Form der Aufzeichnung täglicher Ereignisse und Vorgänge ähnlich eines Tagebuchs oder Protokolls ist. Es ist chronologisch aufgebaut und nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Wer ein Logbuch führt, kommt einer Berichtspflicht nach.
Logbücher ermöglichen es, die eigenen Wege nachzuvollziehen. Reisende, die in fremde Gegenden aufgebrochen sind, notieren in ihren Logbüchern ihre Entdeckungen neuer Kontinente.

An unterschiedlichen Stellen im Schulalltag spielen Präsentationen an der IGS Herder eine große Rolle.In Jahrgang 5 & 6 finden jeweils dreimal im Schuljahr die sogenannten „KuPraWechsel“ statt. Hier präsentieren die Kurse sich gegenseitig, was sie alles gemacht haben. Jeder KuPrawechsel ist ein Erlebnis und auch mit dem nötigen Lampenfieber verbunden.
Im Projektunterricht findet zum Abschluss jedes Projekts immer ein Präsentation im ganzen Jahrgang statt.
In der schulweiten Zeitzone präsentiert die gesamte Schulgemeinde, was sie in der Projektwoche erarbeitet hat. Die Eltern sind herzlichst dazu eingeladen.“
Zu unserer „Open Stage“ darf sich jede*r Interessierte anmelden – wie erleben dort einen tollen gemeinsamen Abend.
Die KuPra – Kurse in Jahrgang 7 & 8 präsentieren ihre Werke ebenso in gemeinsamen Ausstellungen bzw. Aufführungen.
Das Schulkünstler*innenprojekt hat jährlich eine Vernissage.
Die Praxistagkurse English Theatre und Theater präsentieren ihre Werke auch vor größerem Publikum, z.B. auf den Frankfurter Schultheatertagen.
Ziel dieser regelmäßigen Präsentationspraxis ist einerseits, dass die Schüler*innen von Anfang an auf die Abschlussprüfungen vorbereitet werden. Andererseits ist es natürlich eine besondere Form der Wertschätzung und Würdigung der Leistungen eines jeden Kindes, was im Mittelpunkt unserer Arbeit steht.
Es ist eine gängige Praxis an unserer Schule, dass Klassenarbeiten durch Präsentationen ersetzt werden.

Im WPU Kombi Bereich ist uns besonders wichtig, mehr Lebenswirklichkeit in die Schule zu bringen und die Schüler_innen bei einer bewussten und fundierten Berufsfindung zu unterstützen.
An der IGS Herder gibt es drei Angebote im WPU Kombi Unterricht.
Holzwerkstatt
In der Holzwerkstatt sägen, raspeln, feilen, schleifen und bohren wir an verschiedenen Übungsstücken aus Holz. Dabei lernt jede_r Schüler_in zunächst sowohl unterschiedliche Holzbearbeitungstechniken als auch die Besonderheiten der Holzarten kennen. Später werden eigene Projekte verwirklicht oder auch Auftragsarbeiten aus der Schulgemeinde angenommen.
Bistro – Service
Im Bistro im Keller organisieren wir einen Pausenverkauf von Snacks und Getränken. Wir lernen Grundlegendes zur Buchhaltung und zum Einkauf und wir lernen ökonomisch zu denken. Wir gestalten gemeinsam Arbeitsabläufe und versuchen, arbeitsteilig einen kleinen Betrieb zu führen. In jeder Stunde bereiten wir etwas zu, das wir anschließend in der Mittagspause verkaufen.
EDV
Im EDV Unterricht lernen wir den Umgang mit unterschiedlichen Computerprogrammen. Grundlegende Kenntnisse in den wichtigen Datenverarbeitungsprogrammen „Word“ und „Excel“ werden ebenso vermittelt wie die sinnvolle und gute Gestaltung einer PowerPoint-Präsentation.
Der WPU Kombi Bereich ist in Jahrgang 7 in Trimestern organisiert. Jeweils ein Trimester lang arbeiten die Schüler_innen in einem der WPU Kombi Kurse, so dass jede/r einmal in der Holzwerkstatt, im Bistro oder im Computerraum gearbeitet hat.
In Jahrgang 8 wählen die Schüler_innen sich dann in den Kurs ein, in dem sie sich weiterentwickeln möchten.


In der Lernzeit begleiten wir das fortschreitende Selbstständig-Werden der Schüler_innen. Wir initiieren entdeckende und forschende Lernprozesse. Wir unterstützen die Entwicklung der Personal-, Lern-, Sozial- und Sprachkompetenzen, die für eine selbstständige, projektorientierte Arbeit notwendig sind.
Die Lernzeit ist fachungebunden und wird im Stundenplan ausgewiesen. In den Jahrgängen 5 – 8 finden fünf Lernzeitstunden pro Woche statt, in den Jahrgängen 9 und 10 vier Stunden.
In der Lernzeit sollen die Schüler_innen zunehmend eigene Entscheidungen über ihre Lernwege fällen. Sie bearbeiten Aufträge und Übungen, vertiefen und wiederholen Schwerpunkte in unterschiedlichen Fächern. Sie erarbeiten sich ein eigenes Thema anhand eines vorgegebenen Weges oder verfolgen in einem selbst gewählten Weg ihr eigenes Thema.
Wir begrüßen es, wenn die Schüler_innen in der Lernzeit auch andere, ästhetische Wege nutzen, um sich ein Thema zu erschließen.
Wir binden die Lernzeit in unsere Beratungs- und Feedbackstrukturen als einen wichtigen Baustein ein. Wir achten darauf, dass zu bestimmten Zeiten im Jahrgang die Möglichkeit der Beratung in der Lernzeit durch Fachlehrkräfte gewährleistet ist.
Wir strukturieren in den Jahrgangsteams die Abläufe, Methoden und Rituale der Lernzeit.
Wir achten auf die angemessene und sinnvolle Reflexion der Lernzeit in möglichen Reflexionsinstrumenten (wie z. B. Logbuch, Lernzeitheft).

Umgang mit Fehlern

Wir wenden uns im Deutschunterricht dem Fehler zu. Der Fehler ist Anlass und Gelegenheit, um zu lernen. Im Sinne einer positiven Fehlerkultur bringen wir dem Fehler, aber auch dem Text als Solches und selbstverständlich der Person, die diesen Text produziert hat, Wertschätzung entgegen. Weil wir wissen, wie persönlich Selbstgeschriebenes sein kann, setzen wir auf die Selbstkorrektur.

Auch Lehrkräfte lernen dazu

Dazu ist es unabdingbar, dass wir uns fokussieren. Wir, die Deutschlehrkräfte brauchen Sprachwissen, um den einen Fehlerschwerpunkt vom anderen zu unterscheiden. Auch wir lernen. Auch wir machen Fehler. Auch wir korrigieren uns. Wir bilden uns fort durch Dr. Irene Corvacho von der Kompetenzstelle Orthografie (kompetenzstelle-orthografie.de). Wir überdenken unser Korrekturverhalten. Statt alle Fehler auf dem Original rot anzustreichen, machen wir Kopien von den Schüler*innentexten. Auf den Kopien streichen wir an, verschaffen uns einen Überblick, um dann auf dem Original Hinweise zur Selbstkorrektur zu vermerken. Die Schüler*in erhält seinen Text zurück und darf mit Abstand, sensibilisiert und mit einem grünen Stift versehen, sich selbst korrigieren. So geben wir dem Lernprozess, dem der Schüler*innen, aber auch dem eigenen, Zeit.

FehlerKulturSchule

Als Kulturschule tragen wir so zu einer Kultur bei, die die Freundlichkeit fördert und die Angst minimiert. Denn Schreiben ist zuvorderst Ausdrucksmittel von komplexen Persönlichkeiten. Verschiedentlich begabte Kinder und Jugendliche erhalten bei uns Gelegenheit sich zu entdecken, ihren Stil zu finden, das Schreiben also für sich anzunehmen und so gesellschaftliche Teilhabe zu erfahren.