Stolpersteinverlegung in der Herderstraße

Die Klasse Obsidian besucht eine Stolpersteinverlegung in der Herderstraße

Am Dienstag, den 18. Juni 2024, sind wir als Klasse zur Stolpersteinverlegung für die Familie Stobezki gegangen. Wir sind gemeinsam im zweiten Block um 11:30 Uhr losgegangen und haben ungefähr 20 Minuten gebraucht, um anzukommen. Als wir ankamen, sahen wir, wie viele Menschen überhaupt da waren. Alle waren dort, um es zu sehen. Es war einfach sehr schön zu sehen, wie viele Leute sich die Mühe gegeben haben, dorthin zu gehen und sich das anzusehen. Bei der Stolpersteinverlegung werden kleine Messingsteine vor den letzten Wohnorten der Opfer des Nationalsozialismus im Gehweg platziert. Auf den Steinen sind die Namen, Lebensdaten und Schicksale der Verfolgten verzeichnet. Als ich die Familie Stobezki bei der Stolpersteinverlegung beobachtete, war es wirklich herzzerreißend und ergreifend. 

Die Familie bestand aus den vier Mitgliedern Max Stobezki, Paula Stobezki, Berta Ruth Stobezki und Betti Gerda Stobezki, die alle während der Zeit des Nationalsozialismus überstürzt Frankfurt verließen, um nach Brasilien zu fliehen.

Die Legung war sehr interessant. Zuerst wurde der Bürgersteig vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie gereinigt und vorbereitet. Dann kam Gunter Demnig mit seinem Werkzeug und den Stolpersteinen an den Ort des Geschehens. Er kniete sich nieder, setzte die ersten Steine ein und begann mit der Gravur der Namen und Daten. Die Angehörigen der Familie Stobezki standen still daneben, mit Tränen in den Augen und schweren Herzen. Sie erinnerten sich an die geliebten Verwandten, die ihre Heimat verlassen mussten und im Exil große Schwierigkeiten hatten. Als die letzten Steine gesetzt waren, legten sie Blumen auf die Gedenksteine und verabschiedeten sich mit einem stillen Gebet. Die Stolpersteinverlegung war wirklich berührend und respektvoll. Sie hilft, an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und ihre Geschichte lebendig zu halten. Es war eine kleine, aber bedeutende Geste für die Familie Stobezki und die Erinnerungskultur insgesamt. Als die Stolpersteinverlegung für die Familie Stobezki fertig war, hatten wir noch Zeit. Da unsere Lehrerin sehr nett war, führte sie uns in den Bethmannpark

                Ülkü Kaya

Chez Jeanette

Das war die letzte Episode des Programms „Frankfurt -Frankreich“: wir ware bei Café Jeanette in Bornheim und haben auf Französisch (Oui! Oui!) Kuchen und Getränke bestellt. Während der Wartezeit haben wir die Bilder unserer Reise nach Mullhouse angeschaut. Merci Giuli! Merci Madame Medebach et Madame Philip!

Obsidian erforscht die Weltreligionen

Im Ethikunterricht beschäftigte sich die Klasse Obsidian mit den Weltreligionen. Es fanden mehrere Unterrichtsgänge statt, die zum Teil vom LionsClub Frankfurt finanziert wurden (Interkultureller Dialog – 3 Tage, 3 Orte, 3 Religonen). Die Schüler haben im Anschluss Berichte über ihre neuen Erfahrungen geschrieben. Hier eine Auswahl: 

Buddhismus (Bericht von Vicky Frank)

Am Mittwoch den 24.04.2024 war ich mit meiner Klasse Obsidian und unserer Klassenlehrerin Frau Machui in einem Buddhistischem Tempel in der Theobald-Christ-Straße. Es war interessant und es war auch einer der ansprechendsten Orte, die wir mit der Klasse besucht haben. Uns wurde zum Beispiel erklärt, dass die Buddhisten keinen Gott anbeten, vielmehr beten Buddhisten zu Buddha für Inspiration und Kraft, um an sich selbst zu arbeiten für ein gutes Karma. Und da kommen wir zum nächsten Thema nämlich das Karma. Die Buddhisten glauben an die Wiedergeburt eines Menschen und damit der wiedergeborene Mensch ein gutes neues Leben haben kann, brauche man ein gutes Karma. Wenn du mehr schlechtes Karma hast, kommst du in ein schlechteres Leben und wenn du mehr gutes Karma hast, kommst du in ein besseres Leben. Uns wurde natürlich noch mehr erzählt, aber das würde zu lange werde. Am Ende konnte man sich noch entscheiden, ob man meditieren möchte. Ich habe leider nicht mit gemacht. Doch im großen und ganzen war es ein sehr schöner und interessanter Besuch im buddhistischen Tempel.

https://www.foguangshan.de/index.htm

Christentum (Bericht von Vicky Frank)

 Die nächste Religion, über die ich erzähle, ist das Christentum. Am 14.05.2024 sind wir als Klasse Obsidian zur Friedenskirche im Gallus gefahren. Als wir ankamen, hat uns der Pastor der Kirche begrüßt und uns in einen hohen Raum mit vielen Bänken geführt, wo wir uns auch hinsetzten sollten. Am Anfang hat er uns die Geschichte der Friedenkirche erzählt. Die Kirche wurde zur Kriegszeit gebaut und die Glocken läuten jeden Tag, doch der Pastor hat erzählt, dass, wenn es keinen Krieg mehr auf der Erde gebe würde, würden die Glocken aufhören zu läuten. Es wurden noch viele Fragen zur Kirche und generell zum Christentum gestellt. Nachdem wir uns den Raum genauer angesehen haben und noch etwas über die Gegenstände dort erfahren haben, wurden wir in einen Raum der im hinterem Teil der Kirche liegt, geführt. Dort hat der Pastor uns seine schalähnlichen Stücke von seinem Gewand gezeigt. Er hat uns erzählt, dass es für jeden Anlass eine andere Farbe dafür gibt. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass es eine evangelische Kirche war, denn am Ende erzählte uns der Pastor etwas, dass ich sehr schön fand. In dieser Kirche ist es nämlich nicht wichtig, ob du einen Mann oder eine Frau heiratest, du kannst auch jemanden aus einer anderen Religion heiraten, wichtig ist nur ,dass ein Teil des Brautpaars ein Teil der Kirche ist.

Berichte von Mert Ayar, Klasse Obsidian: 

Unser Besuch im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main

Nach unserer Ankunft mit der Bahn erreichten wir nach einem kurzen Fußweg das Jüdische Museum im Rothschild-Palais. Im Innenhof begegneten wir einer Kunst-Installation von Ariel Schlesinger. Diese Installation besteht aus zwei Aluminium-Bäumen, von denen einer im Boden verwurzelt ist, während der andere kopfüber an den Ästen des ersten Baums hängt und seine Wurzeln gegen den Himmel streckt. Die Installation soll das Gefühl von Verbundenheit und Entwurzelung der Frankfurter Juden darstellen. Zu dieser Installation gehört auch eine Sprechkonserve, die kontinuierlich die Namen der jüdischen Opfer des NS-Terrors vorliest. Nach der Sicherheitskontrolle begannen wir unseren Rundgang durch die Ausstellung, die modern und interaktiv gestaltet ist. Auf drei Etagen erhielten wir Einblicke in die Geschichte der jüdischen Stadtbevölkerung in Frankfurt. Wir erfuhren, dass die jüdische Bevölkerung bedeutende Beiträge in den Bereichen Kunst, Musik, Philosophie und Ökonomie zur Stadtkultur von Frankfurt geleistet hat. Besonders eindrücklich waren die Räume, die den Antisemitismus thematisierten. Dabei wurde deutlich, dass der Begriff „Antisemitismus“ aus Sicht des Judentums sehr kritisch gesehen wird, da es sich immer um Antijudaismus handelte. An zwei Wänden waren antijudaistische Zitate verschiedener Dichter, Künstler und Denker zu lesen. Ein weiterer Ausstellungsraum befasste sich mit der Geschichte der Familie Frank, insbesondere Anne Frank. „Dieser Raum hat mich am meisten beeindruckt, weil ich bisher mit Anne Frank nur ihr Tagebuch verbunden habe. Mich haben die Kunstwerke des ersten jüdischen Künstlers aus Frankfurt, Moritz Daniel Oppenheim, aus dem 19. Jahrhundert sehr gefallen. Insbesondere seine großformatige Mosesfigur.

In Begleitung von Frau Machui besuchten wir das Frankfurter Bibelhaus Erlebnismuseum. wir wurden durch die Ausstellung, die im Untergeschoss bei den Nomaden der Welt des Alten Testaments begann. Ein Mädchen wurde als Sara und ein Junge als Abraham verkleidet, und wir setzten uns alle zusammen in ein Nomadenzelt. Dort erfuhren wir viel über die Lebensweise der Nomaden und über Abraham und Sara. Vor dem Zelt stand eine kleine Handmühle, an der wir ausprobieren konnten, wie es für die Frauen der Nomaden war, Getreide zu mahlen. Außerdem konnten wir die Düfte aus dieser Zeit (Weihrauch, Narde, Balsam) entdecken. Im Erdgeschoss konnten wir die Welt des Neuen Testaments erkunden. wir konnten vieles allein entdecken: Wasser aus einem Brunnen ziehen, ein antikes Schloss öffnen, Fische stanzen oder in Altgriechisch schreiben. Dann gingen wir auf das 9 Meter lange Boot und stellten die biblische Geschichte der Sturmstillung nach. Drei von uns wurden ausgesucht, um wie Jesus laut „Schweig!“ zu rufen, während die anderen mit Regenmachern den Wind und die Wellen nachahmten. Uns wurde auch erklärt, wie man diese Erzählung verstehen kann. Im obersten Stockwerk befand sich eine mittelalterliche Schreibstube und eine kleine Buchdruckwerkstatt. Uns wurde erklärt, wie der Buchdruck von Johannes Gutenberg die Verbreitung der Bibel veränderte, wie die Übersetzung der Bibel ins Deutsche durch Martin Luther eine einheitliche Sprache schuf und wie früher Farben hergestellt wurden. 

Unser Besuch in der Merkez Moschee 

Wir betraten das Gebäude und gelangten über das Erdgeschoss, wo sich die Teestube befindet, in das erste Obergeschoss zum Gebetsraum. Am Eingang mussten wir die Schuhe ausziehen. Uns wurde erklärt, dass man dies tut, weil man sich während des Gebets niederwirft und der Gebetsraum deshalb sauber bleiben soll. Außerdem erfuhren wir, dass es vor dem Gebet eine rituelle Waschung gibt, die wir jedoch nicht durchführen mussten, da wir nur eine Führung hatten. In der Moschee gibt es keine heiligen Zeichen wie in der Kirche, zum Beispiel ein Kreuz. Man betet einfach in Richtung Mekka, einer Stadt in Saudi-Arabien, in der die Kaaba steht. Diese wurde von Abraham an Gott geschenkt und ist somit ein Gotteshaus. Deshalb wird in Richtung Mekka gebetet. Ein Vortrags-Pult steht links, von dem der Imam seine Predigt hält. In der Mitte befindet sich eine Gebetsnische, in der der Imam das Gebet leitet. Auf der rechten Seite ist die Predigtkanzel, von der der Imam freitags und an Feiertagen predigt. Auf dem Boden liegen griffbereit Gebetsketten mit 99 Perlen für zusätzliche Gebete. Frauen haben einen extra Raum zum Beten. In der islamischen Tradition beten Frauen in separaten Reihen. Kinder beten in der Regel auch hinter den Erwachsenen. An Wochentagen, wenn genug Platz ist, müssen Frauen nicht im separaten Raum beten, sondern es reicht aus, in separaten Reihen zu beten. Der Gebetsraum war wunderschön geschmückt. Ich kenne die Moschee schon, da ich dort mit meinem Vater zum Beten war.